Beschädigungen im Autolack kommen im Alltag sehr häufig vor. Ihre Ausbesserung erfordert oft Schleifarbeiten. Leichte Macken am Autolack lassen sich schnell mit Reparaturkits ausbessern. Doch eine eine grundlegende Erneuerung beschädigter Bereiche sollte dann vorgenommen werden, wenn viele Stellen betroffen sind, Rost vorhanden ist oder tiefe Kratzer bestehen. Wann Schleifmittel auf dem Autolack zum Einsatz kommen, welche Körnungen verwendet werden, und welche Arbeitsschritte zum Schleifen von Autolack notwendig sind, soll im Folgenden beschrieben werden.
Autolack und sein Aufbau
Wann sollte Autolack geschliffen werden?
Wie bereits anklang, können leichte Beschädigungen im Lack mit speziellen Reparaturkits und Poliermitteln ausgebessert werden. Handelt es sich aber um Kratzer, die durch alle Schichten des Lackes hindurch reichen und das blanke Metall freilegen, so sollte man eine umfangreiche Reparatur des betreffenden Teils vornehmen und den betreffenden Autolack schleifen. Dies gilt auch dann, wenn der Lack den Lösemitteltest nicht besteht, oder wenn rostige Stellen, Dellen und Beulen vorliegen. Bei der Sanierung wird in diesen Fällen der betreffende Lack abgeschliffen, verspachtelt, grundiert und neu geschliffen.
Welche Spachtel(-masse) eignet sich für die Egalisierung und den Schliff von Autolack?
Wichtig ist, bei der Verwendung von Spachtel(-masse), deren Eigenschaften genau zu beachten. Kunststoffuntergründe erfordern andere Spachtelarten, als Metalluntergründe. Einige Spachtel werden händisch aufgetragen, andere werden mit einer Pistole aufgespritzt.
Karosserieteile aus Blech erfordern in der Regel einen 2-Komponenten-Spachtel aus Polyester. Bei Autoteilen aus Kunststoff sollte man sich für einen elastischen Spachtel entscheiden. Dabei kommt zum Beispiel Glasfaserspachtel gut infrage. Für die Spachtelvorbereitung ergibt sich je nach Material (Kunststoff oder Blech) kaum ein Unterschied.
Welches Schleifpapier und welche Körnungen eignen sich zum Schleifen von Autolack und Spachtelmasse?
Autolack lässt sich mit einer Vielzahl von Materialien schleifen. Verwendet man einen Exzenterschleifer, so eignen sich beispielsweise Schleifscheiben aus Normalkorund, Halbedelkorund und Korund mit Stearat. Auch Schleifscheiben der MENZER-Linie Ultranet sind einsatzfähig. Es ist aber auch gut möglich, den Schliff mit Schleifpapierrolle und Schleifklotz bzw. Handschleifer zu erledigen oder für die Feinpolitur Handschleifvliese zu verwenden.
Die Körnungen für das Abschleifen des Autolacks liegt bei 40 und kann bis zu einer 80er Körnung gesteigert werden. Für das Schleifen der Spachtelmasse wiederum eignen sich Körnungen zwischen 80 und 320, die mit dem Exzenterschleifer verwendet werden.
Die wichtigsten Schritte beim Schleifen von Autolack
1: Reinigen der beschädigten Stelle im Autolack
Vor Beginn der Schleifarbeiten muss der betreffende Bereich gründlich gereinigt und von Fetten, Ölen und ggf. Silikon befreit werden. Dazu bietet sich ein Silikonentferner an, der nach jedem Schleifgang mithilfe eines Textiltuches angewendet werden kann und der mit Handschuhen und Atemschutz verarbeitet werden sollte.
1a: Autolack schleifen und entfernen
Mit einer 40er bis 80er Körnung können danach die Teile um den Kratzer abgeschliffen werden. Dies sollte recht großzügig erfolgen, auch an den Stellen an denen der Lack noch intakt ist. Als Schleifgeräte eignen sich hier Exzenterschleifer oder einfache Schleifklötze.
2: Ggf. Auftrag von Grundierung und Filler
Vor allem dann, wenn nacktes Metall bearbeitet wird, sollte auf die betreffenden Stellen eine Rostschutzgrundierung aufgetragen werden. Damit wird vermieden, dass die später aufgetragene Spachtelmasse Wasser zieht und zu tief liegenden Korrosionsschäden führt. Sind nur kleine Stellen auszubessern, kann dieser Schritt auch durch den Auftrag eines Haftgrund-Sprays ersetzt werden. In der Regel empfiehlt sich allerdings ein 1-Komponenten-Grundierfüller, der mit einem 2-Komponenten-HS-Füller überarbeitet wird.
3: Verspachteln
Gegebenenfalls kann im nächsten Schritt noch ein Vorschliff erfolgen, damit der Spachtel letztlich besser haftet. Die Spachtelmasse wird aufgetragen, um an der betroffenen Stelle wieder eine ebene Fläche zu erhalten. Der Auftrag der Spachtelmasse kann händisch mit einem Japanspachtel erfolgen. Es gibt aber auch Spachtelmassen die mit Pistolen aufgetragen werden. Damit klar ist, an welcher Stelle der Spachtel in erster Linie aufgebracht werden muss, sollte man sich die schadhafte Stelle ggf. mit Edding markieren. Vor dem Anschleifen des Spachtels sollte die empfohlene Trockenzeit eingehalten werden. In der Regel beträgt sie ca. 30 Minuten.
4: Spachtel anschleifen
Die Spachtelmasse wird danach gut geglättet. Dabei eignet sich eine Vorarbeit mit 80er und 120er Schleifpapier. Danach kann über die 240 bis zur 320 gesteigert werden, welches der Nachspachtelung entspricht. Von dem ursprünglichen Spachtel bleiben dabei schätzungsweise 70% wieder abgeschliffen. Der Spachtel sollte so eine möglichst dünne Schicht zwischen neuem Lack und vorheriger Grundierung bilden.
5: Abkleben des intakten Autolacks
Mit Klebeband werden schließlich die Bereiche, an denen der Lack noch intakt ist, sorgfältig abgeklebt. Dabei ist es besonders wichtig, dass das Klebeband keine Falten wirft, da der feine Lacknebel sich dort sofort absetzen würde und zu unschönen Nasen führen kann. Von Malerkrepp sollte also dringen abgesehen werden. Es sollte so viel und gründlich abgeklebt werden, dass der Lacknebel die Originalstellen nicht mehr erreichen kann.
6: Lackieren
Bevor es losgeht, empfiehlt es sich vor allem für Laien, den Lackauftrag einmal zu testen und zu "üben". Das kann an einem Stück Altmetall geschehen. Der Lack muss so dünn wie möglich aufgebracht werden, damit keine Tropfen und Nasen entstehen. Ist nach dem ersten Auftrag am Reparaturteil noch keine durchgängige Lackschicht erreicht, so kann ein zweiter Farbauftrag vorgenommen werden.
7: Polieren der lackierten Stellen
Nach einer gründlichen Trocknungszeit lässt sich der neue Lackauftrag beispielsweise mit einem Polieraufsatz für die Bohrmaschine polieren. Allerdings sollte dann darauf geachtet werden, dass kein zu starker Druck ausgeübt wird. Andernfalls entstehen wiederum Beulen.
Unbedingt beachten: Nach jedem Schliff, vor jedem Spachtel- und Lackauftrag, sollten Schleifstaub, Fette und Silikon mit einem Silikonentferner abgerieben werden. Dieser enthält starke Lösemittel, daher sollte er nicht ohne Atemschutz und Handschuhe aufgetragen werden. Wird kein Silikonentferner verwendet, so bilden sich mit einiger Sicherheit Blasen und Nasen im Lack.
Tipps und Tricks zum Schleifen von Autolack
- Schleifer mit integrierter Staubabsaugung sorgen für eine längere Standzeit des Schleifpapiers.
- Niemals bei feuchtem und kaltem Wetter (unter 15 Grad Celsius) Lackschäden bearbeiten.
- Für genaue Hinweise zur Verarbeitung der hier thematisierten Produkte wie Spachtel, Reiniger oder Grundierung, bitte die dazugehörigen Produktinformationen konsultieren.
- Wichtig: Polyesterspachtel sollte nie direkt auf das Blech aufgebracht werden, da er wasseranziehend wirkt. Stattdessen sollte vorher eine Grundierung aufgebracht werden, die die Korrosion verhindert.
Schutzmaßnahmen beim Schleifen von Autolack: Die Bedeutung des Atemschutzes
Fazit zum Schleifen von Autolack
Wer die komplexe Arbeit mit Lack, Grundierung und Spachtelmasse nicht scheut und bereits ein wenig Erfahrung mit den nötigen Arbeitsschritten besitzt, sollte sich von der Aufgabe Autolack schleifen und ausbessern nicht abschrecken lassen. Essentiell ist allerdings der Arbeitsschutz und der Schutz des umliegenden Materials. Hierbei sollten keinesfalls Kompromisse eingegangen werden.
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