Sowohl bei der Dämmung von Innenwänden als auch von Wänden aus Gipskartonplatten müssen, in Abhängigkeit der Raumnutzung, unterschiedliche Anforderungen an den Wärme-, Schall- und Brandschutz erfüllt sein. Entsprechend unerlässlich ist daher die Verwendung einer passenden Dämmung im Trockenbau, um allen gesetzlichen und persönlichen Anforderungen gerecht zu werden.
Ausgangslage, Optionen und Materialien
Für den Fall, dass eine Dämmung der Fassade nicht realisierbar ist, gibt es mehrere Möglichkeiten, Räume von innen zu dämmen: Einmal lassen sich Dämmplatten direkt auf die Innenwand kleben oder, je nach Beschaffenheit, dübeln. Zweitens kann eine Unterkonstruktion aus Metall oder Holz an der Wand angebracht werden, die beispielsweise mit einer Gipskartonplatte versiegelt wird. In die Zwischenräume werden vorher die gewünschten Dämmstoffe (Matten, Filz, Mineralwolle o.Ä.) gefüllt. Drittens gibt es sehr weiche Dämmstoffe, die direkt aufgestrichen oder auch solche, die aufgesprüht werden können, falls das Mauerwerk extreme Unebenheiten aufweist.
Neben der Dämmung von Innenwänden gibt es auch die Möglichkeit, aus Gipskartonplatten hochgezogene Wände, die als Raumteiler fungieren, zu dämmen. Ein typisches Szenario für solch eine Raumaufteilung ist beispielsweise die Notwendigkeit eines zweiten Kinderzimmers bei anstehendem Nachwuchs. Die Gipskartonplatten werden zuerst auf einer Seite des Ständerwerks befestigt (Beplankung), dann folgt das Anbringen beziehungsweise Einfüllen der Dämmstoffe und abschließend die Beplankung auf der anderen Seite. In der Regel wird dann noch gespachtelt, geschliffen (z.B. mit einem Trockenbauschleifer), grundiert und je nach Bedarf gestrichen oder tapeziert.


Sowohl für die Dämmung an der Rauminnenseite als auch bei der Errichtung einer Trennwand gibt es zahlreiche Optionen bei der Wahl des Dämmmaterials.
Voneinander unterschieden werden können:
- Synthetische Dämmstoffe (z.B. Polystyrol, Phenolharz, Aerogel, Vakuumplatten)
- Mineralische Dämmstoffe (z.B. Steinwolle, Glaswolle, Schaumglas, Mineralwolle)
- Pflanzliche/tierische Dämmstoffe (z.B. Baumwolle, Kork, Schafwolle)
Allen Materialien gemein ist eine gute Wärmedämmung (abzulesen an einer niedrigen Wärmeleitfähigkeit, kenntlich gemacht durch den so genannten U-Wert).
Weitere zu beachtende Faktoren sind unter anderem die Schall- und Brandschutzeigenschaften, das Gewicht, die Dicke, Dichte, Belastbarkeit und Beständigkeit des Materials oder dessen Verhalten bei Feuchtigkeit. Andere Kriterien bei der Wahl des Dämmstoffs können jedoch auch ökologischer oder bautechnischer Natur sein. So bevorzugen umweltbewusste Heimwerker eventuell Zellulose für die Dämmung, was aber einen geringeren Brandschutzwert aufweist.
Mineralwolle und Polystyrol sind die am häufigsten verwendeten Materialen bei der Dämmung im Trockenbau, ersteres aufgrund seiner guten Brandschutzeigenschaften, letzteres wegen seiner leichten Verarbeitung und kostengünstigen Beschaffung. Welche Dämmung aber nun für welche Anwendung am besten geeignet ist, hängt von der Art der Nutzung und den persönlichen Präferenzen ab
So kann im Rückgriff auf das Kinderzimmerbeispiel ein erhöhter Bedarf an Schallschutz nötig sein, etwa wenn die neu eingezogene Wand an das Arbeitszimmer grenzt. In diesem Fall sind Materialien wie Glas- und Steinwolle oder Perlit besonders gut geeignet, um den Geräuschpegel niedrig zu halten. In Bezug auf ein ausgewogenes Raumklima sind kapillaraktive Dämmmaterialien (Kalziumsilikat, Schaumglas, Flachs), aber auch Kunststoffe (EPS) empfehlenswert.
Worauf ist bei der Dämmung im Trockenbau zu achten?
Bei der Dämmung in Eigenregie gibt es einige Punkte zu beachten, damit das Vorhaben – egal ob Innenwand- oder Gipsplattendämmung – auch gelingt. Wichtig sind vor allem die Beschaffenheit sowie die genaue Position der zu dämmenden Flächen.
Eine große Gefahr geht bei der Trockenbaudämmung von Tauwasser sowie von Feuchtigkeit in Hohlräumen aus. Dabei kommt es zur Wasserbildung, weil die Temperatur hinter der dämmenden Wand unter den Taupunkt der Raumluft sinkt. Durch Wasserdampfdiffusion oder Luftkonvektion erhöht sich in diesem Zwischenraum die Luftfeuchtigkeit, was zu Schimmelbildung führen kann. Um dies zu verhindern, muss der Wandaufbau luftdicht ausgeführt werden und Hohlräume sind in jedem Fall zu vermeiden. Wirksame Gegenstrategien sind hierbei Dampfbremsen mit einem hohen Sd-Wert (Wasserdampfdiffusionswiderstand in Beziehung zur Dicke des Bauteils) oder Dämmstoffe, die sich Unebenheiten gut anpassen können.
Ein anderes Problem sind sogenannte Wärmebrücken. Die meisten Decken und Innenwände sind ohne thermische Trennung an die Außenwände eines Hauses angebunden (besonders bei Altbauten ist dies der Fall). Bei niedrigen Außentemperaturen erkalten dann sowohl die Hauswände als auch die Übergänge zu den Innenwänden und der Decke. Ist eine Innenwanddämmung vorhanden, kann sich an den Schnittpunkten der Dämmung mit der Wand Feuchtigkeit sammeln, was die Bildung von Schimmel stark begünstigt. Aus diesem Grund muss die Dämmung übers Eck erfolgen (Flankenschutz), wofür es spezielle Dämmkeile oder auch Dämmstreifen gibt, die am besten mit Hilfe von elastischem Klebeband angebracht werden können. Gedämmt werden sollten ferner die Laibungen von Türen und Fenstern.

![[Tatyana Aleksieva-Sabeva] © 123RF.com](https://www.miotools.de/media/3c/ac/f0/1658913735/d%C3%A4mmung_klein_dachstuhl_409__90.jpg)
Weiterhin kann Schlagregen zur Schimmelbildung führen. Eine ungedämmte Fassade trocknet für gewöhnlich nicht nur nach außen, sondern auch nach innen, was nach einer Innenwanddämmung erschwert oder unmöglich geworden sein kann. In diesem Fall trocknet das Mauerwerk langsamer und kann so durch stehende Feuchte oder Frost Schaden erleiden (Ausblühen, Pilzbefall). Soweit eine Anbringung möglich ist, kann ein Regenschutz Abhilfe schaffen. Auf Seiten der Innenwand minimiert die Nutzung einer diffusionsoffenen Dämmung die Wahrscheinlichkeit für einen Schaden, da sie die Trocknung nach innen nicht vollständig verhindert.
Ein oft weniger im Fokus stehendes, aber direkt spürbares Problem betrifft den Verlust von Wohnraum, der nach einer Innenwanddämmung zwangsläufig eintritt. Abhängig von der Dämmstärke des verwendeten Materials verkleinert sich der Wohnraum entsprechend, durchschnittlich um einen Quadratmeter pro zehn Quadratmeter Wohnfläche. Durch die Wahl möglichst dünner Dämmstoffe kann der Raumverlust gemindert werden, wobei immer auf die Einhaltung der Energieeinsparverordnung und damit den U-Wert geachtet werden muss.
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