Nichts steht beim Heimwerken so für Flexibilität wie Trockenbauwände. Ob man aus einem Zimmer zwei machen, mit Hilfe einer Vorsatzschale die Dämmung verbessern oder ein komplettes Dachgeschoss ausbauen möchte – die Trockenbauwand ist ein probates Mittel, Gestaltungs-(t)räume unterschiedlichster Art zu verwirklichen.
Im Folgenden geben wir zahlreiche Tipps für ein effizientes Aufstellen von Ständerkonstruktionen. Wir beziehen uns beispielhaft auf den Aufbau von Einfachständerwerken, die keine Spezialanforderungen erfüllen müssen. Konstruktionen, die mit Hilfe von Traversen schwere Lasten wie WC-Elemente oder Waschtische tragen sollen, bleiben also unberücksichtigt.
Welches Ständerwerk gibt es, welches Ständerwerk brauche ich?
Es gibt zwei Arten von Ständerwerken: Solche aus Metall und solche aus Holz. Die Entscheidung für eine der beiden Varianten richtet sich vornehmlich nach der Werkstoffpräferenz und weniger nach den Werkstoffeigenschaften. Diese sind des Öfteren Gegenstand von Diskussionen über Vor- und Nachteile des betreffenden Baumaterials.
So gelten Holzständerwerke als für Laien einfacher zu verarbeiten. Häufig wird dies damit begründet, dass nahezu jeder schon einmal beim Heimwerken Holz verarbeitet hat, das Zuschneiden der Holzständer also schnell zu bewerkstelligen sein sollte. In den Blick genommen wird auch immer wieder die ökologische Perspektive, die der Baustoff Holz bietet. Kritisch zu sehen ist jedoch die Möglichkeit, dass sich eine Holzkonstruktion verziehen kann.
Metallständerwerke sind effizient zu verarbeiten und sollen vor allem für bereits Geübte besonders schnell aufzustellen sein. Vorteilhaft bei diesen sind außerdem die vorgestanzten Löcher für Kabel, Schläuche oder Rohre, die bisweilen in einer Trockenbauwand eingezogen werden müssen.
Eine Entscheidung für oder wider eine bestimmte Art von Trockenbau Ständerwerk ist also je nach den Gegebenheiten, persönlichen Präferenzen und eventuellen Vorkenntnissen zu treffen.
Der Stand der Dinge oder: Vorbereitung ist die halbe Miete
Bevor Sie mit dem Aufbau einer Ständerkonstruktion beginnen, sollten Sie folgende Punkte bedenken und entsprechende Vorbereitungen treffen:
- Achten Sie unbedingt darauf, dass der Boden eben ist und bessern Sie ihn, falls nötig, aus
- Die Bauteilegrößen richten sich nach den baulichen Anforderungen und den individuellen Bedürfnissen (z.B. Mehrfachständerwerken bei Dämmschutz)
- Alle Maße der Bauteile und deren Abstände zueinander sollten im Vorfeld vermessen werden
- Zeichnen Sie diese an Decke, Wand und Boden vor, um sich die Arbeit zu erleichtern
- Berücksichtigen Sie Türöffnungen sowie Strom- oder Wasserleitungen, falls diese verlegt werden sollen
- Nutzen Sie Aussteifungsprofile, um der Türzarge mehr Halt zu geben
- Bodenleisten oder Bordüren müssen dort entfernt werden, wo die neu einzuziehende Wand stehen soll
- Falls eine Fußbodenheizung vorhanden ist, dürfen die Profile nur geklebt und nicht verschraubt werden
- Stift und Bandmaß
- Dichtband (Lärmschutz)
- Lot, Wasserwaage und Richtlatte
- Hammer und Bohrhammer Drehstiftdübel
- Bei einem Metallständerwerk: UW-, CW- und gegebenenfalls UA-Profile sowie bei Bedarf Winkelsätze (Übersicht Trockenbauprofile)
- Bei einem Holzständerwerk: Holzständer beziehungsweise Kanthölzer, je nach System Metallklammern oder Holzverbindungsplättchen
- Je nach verwendetem Material: Stichsäge beziehungsweise Blechschere sowie optional eine Profilverbindungszange
Alles eine Frage des Profils: Wie baue ich ein Metallständerwerk auf?
1. Nach dem Vorzeichnen des Ständerverlaufs wird ein UW-Profil auf dem Boden befestigt (die etwaig notwendige Türlücke einplanen!). Dazu wird ein Dämmstreifen aufgezogen und das Profil im Anschluss entweder festgeschraubt oder -geklebt.
2. Nun erfolgt die Befestigung des UW-Deckenprofils. Achten Sie darauf, dass alles gerade angebracht wird (Stichwort: Lot). Hier wieder – und auch an den Rahmenseitenprofilen –nicht die Dämmstreifen vergessen.
3. Die Rahmenkonstruktion abschließend, sind nun die beiden Seitenprofile (CW) an den Wänden zu befestigen. Festgeschraubt werden diese mit mindestens drei Schrauben in die dafür vorgesehenen Aussparungen im Profil (oben, mittig, unten).
4. Nach der Rahmenkonstruktion folgen die senkrecht stehenden CW-Profile, an denen später die Gipswände befestigt werden sollen. Falls ein Zuschneiden nötig ist, nutzen Sie einfach eine Blechschere, mit der Sie zuerst in die Stege des Profils schneiden, um dann durch wiederholtes Knicken das überstehende Stück einfach abbrechen zu können.
5. Der Ständerabstand beim Metallständerwerk orientiert sich an der Plattenbreite: Liegt diese beispielsweise bei 1250 mm, beläuft sich der Ständerabstand auf 625 mm, also auf deren Hälfte. Gemessen wird jeweils von einer senkrechten Ständermitte zur nächsten.
6. Während des Aufbaus lässt sich die Stabilität des Ständerwerks durch Verquickung der UW- und CW-Profile erhöhen. Dafür können Sie unter anderem Profilverbindungszangen zum Crimpen oder Steckdübelverbindungen nutzen.
Die ökologische Perspektive: Das Holzständerwerk
1. Wie beim Metallständerwerk auch, wird wieder der Verlauf des aufzurichtenden Ständerwerks genau auf dem Boden vorgezeichnet.
2. Als nächstes folgen die Boden-, Wand- und Deckenbalken, die bei Bedarf zugeschnitten und dann verschraubt werden. Nicht vergessen: Isolierband oder ähnliche schalldämmende Materialien sowie genügend Platz lassen, falls eine Tür integriert werden soll.
3. Nun die senkrechten Profile einpassen und dabei, wie gehabt, die benötigten Abstände einhalten. Das Einpassen kann je nach benutztem System mit Hilfe von Metallklammern, die am Kantholz angebracht und dann in die Rahmenhölzer geschoben werden, geschehen oder durch das Einsetzen von Holzständerplättchen bewerkstelligt werden.
4. Türen sollten idealerweise erst nach dem zweiten oder dritten Ständerfeld eingeplant werden. Für den Türsturz einfach einen waagrechten Balken befestigen.
5. Der Maximalabstand zwischen den einzelnen Streben sollte 85 cm nicht überschreiten. Ansonsten ist der Orientierungspunkt wie der Ständerabstand beim Metallständerwerk auch eine halbe Plattenlänge.
Fazit
Ein Ständerwerk zu errichten ist denkbar einfach. Unabhängig davon, für welches Material sie sich entscheiden, mit unserer Anleitung sind Sie im Handumdrehen bereit, eine Trockenbauwand einzuziehen. Steht die Unterkonstruktion erst einmal, können Sie ganz nach Belieben Füllmaterialien, Verkabelungen und Gipswände anbringen. Im Anschluss an die Beplankung dann einfach mit einem Trockenbauschleifer von MENZER abschleifen (z.B.: mit dem MENZER LHS 225 PRO VARIO) und grundieren und fertig ist Ihre neue Trockenbauwand.
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