Für die Errichtung von Wänden im Trockenbau stehen Bauherren, Hand- und Heimwerker immer vor der wichtigen Frage: Soll mit Unterkonstruktionen aus Holz oder Metall gearbeitet werden? Welche Vor- und Nachteile die jeweilige Entscheidung bietet, soll im Folgenden dargestellt werden.
Was sind Unterkonstruktionen und welche Rolle spielen sie im Trockenbau?
Unterkonstruktionen aus Metall oder Holz stellen im Trockenbau die Basis für die darauf montierten Rigipsplatten dar, die als nicht-tragende Wände oder Deckenkonstruktionen Räume oder Decken trennen, isolieren oder abhängen. Die Unterkonstruktion ist damit der erste und entscheidende Schritt zu einer stabilen Wand. Dabei ist natürlich die fachgerechte Verarbeitung von größter Bedeutung, aber auch die Frage nach dem Material der Unterkonstruktion kann eine Rolle spielen. Verschiedene Faktoren sollten bei der Entscheidung zwischen Holz oder Metall bedacht werden.
Stabil und langlebig: Faktoren bei der Entscheidungsfindung zwischen Holz- oder Metallkonstruktion?
Praktikabilität in Logistik und Verarbeitung
Ein häufiges Argument für die Verwendung von Holz als Unterkonstruktion im Trockenbau ist die unkompliziertere Verarbeitung für Heimwerker ohne professionelles Vorwissen. Landläufig gehört das Zuschneiden und Verarbeiten von Holz eher zum Erfahrungsschatz als die entsprechende Verarbeitung von Metall und dies hat sicherlich seine Berechtigung. Doch mittels der Verwendung von Geräten wie Blechschere oder Metallsäge können auch die Metallprofile recht unkompliziert zugeschnitten werden. Für Holz muss allerdings beachtet werden, inwieweit das Gewicht den Transportaufwand beim Bauprojekt erhöht. Für den Innenausbau wird von Rigips-Herstellern ein bestimmtes Maß der Latten vorgegeben, das zwischen 40/60mm und 60/80mm liegt, was zu einem nicht unerheblichen Gewicht der Hölzer führt. Die leichteren Metallprofile können dabei mit einer unkomplizierten Logistik punkten. Darüber hinaus sind in Metallprofilen oft Löcher für spätere Elektroinstallationen bereits eingearbeitet, was den Aufwand für spätere Nacharbeiten verringert.
Stabilität der Unterkonstruktion
Auch wenn die dickeren Holzlatten gegenüber den leicht biegbaren Metallprofilen als die stabilere Variante gelten, sollten bei der Verwendung von Holz einige spezifische Dinge beachtet werden.
Der Werkstoff Metall bietet im Trockenbau den Vorteil der fast vollständigen Unempfindlichkeit gegenüber Wärme oder Feuchtigkeit. Bei Holzkonstruktionen besteht allerdings die Gefahr, dass sich die Streben nachträglich durch Feuchtigkeit verziehen und die Konstruktion durch Spannungen zwischen den Platten langsam aus der Form gerät. Im schlechtesten Fall können Risse an den Fugen entstehen.
Beim Kauf der Holzstreben sollte zunächst darauf geachtet werden, dass keine Restfeuchtigkeit im Holz verblieben ist. Auch nach der Verarbeitung in die Gipsplatten ist die Holzkonstruktion immer noch anfällig für das Eindringen von Feuchtigkeit.
Daher empfiehlt es sich, Produkte mit höchstens 6-8% verbleibender Feuchtigkeit zu wählen. Eine weitere Alternative stellt die Verwendung von Schichtholz dar, die von Trockenbausystemherstellern angeboten wird. Zudem kann die Verwendung von keilgezinkten Latten in Verbindung mit Kanthölzern das Verziehen des Holzes weitgehend vermindern. Insoweit ist die Verwendung von Holz in der Planung und Abstimmung auf das Trockenbau-Vorhaben sicherlich etwas aufwändiger. Dennoch stellt dies kein Ausschlusskriterium für den Werkstoff Holz dar.
Welches Trockenbau-Projekt ist geplant?
Sind spezifische Vorhaben, wie das Abhängen von Decken geplant, stellen Metall-Latten die bessere Wahl dar, da es oft bereits vorgefertigte Systeme für bestimmte Vorhaben, wie Wölbungen in Wandoberflächen gibt. Dazu zählen zum Beispiel auch hängende Toiletten oder Deckenabhängungen. Insofern ergibt sich generell, dass bei größeren Projekten mit hohem Installationsaufwand im Innenausbau, die auch die oben genannten Elektroinstallationen mit einschließen, Metallprofile variabler einsetzbar sind als Holzprofile.
Für den Wand- oder seitlichen Anschluss von Trockenbauwänden sind dagegen Holzkonstruktionen (mit Kanthölzern versehen) aufgrund ihrer höheren Festigkeit und der Einfachheit des Zuschnitts eher geeignet. Besonders auch dann wenn nur einseitig beplankte Wände geplant sind, ist dem Baustoff Holz eine höhere Stabilität zuzuschreiben.
Sowohl Holz- als auch Metallkonstruktionen können für das Anbringen schwerer Lasten wie z.B. von Hochschränken gut verstärkt werden. Bei Metallkonstruktionen empfiehlt sich dies über Vorwandelemente oder Aussteifungsprofile. Bei Holzkonstruktionen können dazu Querriegel verwendet werden.
Ökologische Bilanz des Materials
Natürlich sind seit vielen Jahrhunderten Holzkonstruktionen beim Hausbau bewährt. Soll mit einer möglichst niedrigen Einwirkung auf die Umwelt gebaut werden, stellen die traditionsreichen Unterkonstruktionen aus Holz sicherlich die energieeffizientere Variante dar. Denn für die Herstellung der Metallstreben müssen viel mehr Rohstoffe aufgewendet werden. Auch die höheren Dämmeigenschaften von Holz stellen dahingehend einen positiven Faktor für ein später energieeffizientes Innenausbauprojekt dar.
Abschließende Einschätzung: Metall- vs. Holzkonstruktion
Praktikabilität:
- Holz ist schwerer in Transport und Logistik, aber intuitiver und einfacher in der Verarbeitung.
- Metall ist leichter Transport, aber Vorkenntnisse mit Metallbearbeitung von Vorteil
Stabilität:
- Holz bietet bei einseitig beplankten Wänden höhere Stabilität, die Gefahr der Feuchtigkeitseinwirkung kann durch spezielle Vorkehrungen gebannt werden
- Metall ist in der Unterkonstruktion vollständig unempfindlich gegen Feuchtigkeit, jedoch generell biegsamer
Projektabhängigkeit:
- Holz bietet Vorteile bei Wand- und seitlichen Konstruktionen und einseitig beplankten Wänden
- Metall bietet im Trockenbau Vorteile bei größeren Bauvorhaben mit aufwändigen und speziellen Installationen
Ökologische Komponente:
- Holz-Unterkonstruktionen zeichnen sich durch eine positive Energiebilanz aus, auch durch seine Dämmeigenschaften
- Metall-Unterkonstruktionen haben einen hohen Energieverbrauch in der Herstellung und keine Dämmeigenschaften
Die Entscheidung, welche Unterkonstruktion letztlich verwendet wird sollte sich also nach der spezifischen Ausgestaltung des Projekts richten und darüber hinaus von den Vorkenntnissen des Hand- oder Heimwerkers abhängig gemacht werden. Die ökologische Bilanz des Holzes sollte als Entscheidungsgrundlage ebenfalls nicht zu kurz kommen.
Praktikable Lösungen bieten beide Varianten, je nach Vorliebe und sorgfältiger Einschätzung des Bauprojekts. Nach dem Anbringen der Gipsplatten und der Verspachtelung der Fugen werden beide Trockenbauvarianten dann mit einem Langhalsschleifer und geeignetem Schleifpapier für Trockenbauschleifer bearbeitet.
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