Im Frühjahr steht die Aufarbeitung der geliebten Holzterrassen an. Terrassennutzer und -besitzer sollten ab jetzt etwas Zeit dafür einplanen. Die heimische Holzterrasse bietet sommers wie winters einen angenehmen Zugang zum Außenbereich. Damit dieser behaglich bleibt, muss die Holzterrasse über die Jahre hinweg ausreichend oft gepflegt werden. Dazu gehören auch ein Schliff und das anschließende Ölen der Holzterrasse.
Ein Großteil der Holzterrassen ist aus Lärche, Fichte, oder Kiefer gefertigt. Aber auch „exotische“ Hölzer wie Douglasie, das besonders harte Cumaru, oder das beliebte Bangkirai sind für den Außenbereich als Terrassendielen geeignet. Ob heimisch oder von weit her, alle Hölzer sind für die Einflüsse der Witterung anfällig.
Welche Gefahren drohen durch die Verwitterung bei Holzterrassen?
Zwar besitzen tropische Hölzer durch im Holz eingeschlossene ätherische Öle einen natürlichen Schutz vor Insekten und Schädlingen. Dennoch sind auch sie vor dem Ausbleichen durch Sonneneinstrahlung nicht geschützt. Bei der Holzart Teak ist die Vergrauung allerdings oft durchaus gewünscht. Hier gilt der silberne Schleier als besonderes Kennzeichen des Holzes.
Eine gewisse ästhetische Veränderung durch Witterungseinflüsse ist also durchaus normal. Doch einigen Schäden sollte vorgebeugt werden, wenn man über Jahre hinweg die Freude an seiner Holzterrasse behalten will.
Beispielsweise sorgen Regenfälle für einen Grauschleier auf den Terrassendielen. Eis hat das Potenzial, der Oberfläche zu schaden und Risse hervorzurufen. Konstante Nässe, wie zum Beispiel durch nasses Laub, sorgt oft für Vermosung, Schimmel, Pilzbefall oder Fäulnis. So kann sich auch durch Quellen die Struktur des Holzes verändern.
Wie oft sollte eine Holzterrasse geschliffen und geölt werden?
Es empfiehlt sich, Holzterrassen ein bis zweimal im Jahr, und zwar im Frühjahr oder Frühsommer zu pflegen. Ob dabei gleich ein Schliff mit vonnöten ist, hängt stark davon ab, wie gewissenhaft bei der Reinigung vorher vorgegangen wurde. Denn Holzdielen im Außenbereich sollten regelmäßig gefegt werden. Darüber hinaus können sie alle paar Monate mit Wasser und Bürste gereinigt werden. So wird tiefsitzender Schmutz schon einmal entfernt und ein Schliff erübrigt sich möglicherweise.
Die Auswahl des passenden Pflegeprodukts: Öl und Hirnholzschutz für Holzterrassen
Zur Auswahl des passenden Öls kann schon einmal eine Beratung sinnvoll sein. Denn nur das Fachpersonal weiß genau, welches Öl den jeweiligen Farbton des Holzes schützt bzw. dessen Eigenarten unterstützt. In den meisten Fällen muss jedoch zwischen farblosen und pigmentierten Ölen gewählt werden. Dabei haben die farbigen Öle meist einen höheren UV-Schutzfaktor. Farblosen Öle verhindern das Ergrauen des Holzes nicht, bieten aber einen genauso wirksamen Schutz vor eindringender Nässe.
Nicht zu vergessen ist auch der sogenannte Hirnholzschutz. Er dient, gerade bei exotischen Hölzern, dem Schutz der Schnittkanten der Dielen an den kurzen Enden. An dieser Stelle besitzen Hölzer nämlich die Neigung, besonders stark auszutrocknen und von ihrer edlen Farbe zu verlieren. Vorgebeugt werden kann diesem Prozess mit einer geeigneten, meist wasserbasierten Hirnholzversiegelung, die einmalig aufgetragen wird und UV- sowie witterungsbeständig ist.
Sollte eine Holzterrasse mit der Maschine geschliffen werden?
Das Schleifen von Holzterrassen ist mitunter ein Spezialfall des Dielenschleifens. Denn oft besitzen die Terrassendielen Rillen, die der Rutschfestigkeit und damit der Sicherheit dienen. Schleift man solche Terrassendielen also mit einer großen Tellerschleifmaschine o.Ä., so werden die Rillen eingeebnet, viel Material abgetragen und der entsprechende Antirutsch-Effekt geht verloren.
Daher sollte beim Schleifen möglichst kleinteilig bzw. fein gearbeitet werden, um die entsprechende Oberfläche zu erhalten. So eignet sich ein Exzenterschleifer mit Schleifpapier einer 100er bzw. 120er Körnung. Wo der Exzenterschleifer nicht genügend ausrichtet, kann auch mit einem Schleifvlies im Detail nachgearbeitet werden. Geht den Rillen beim Schliff etwas Tiefe verloren, bzw. setzen sie sich mit Schleifstaub zu, so lässt sich dies mittels eines Schleifaufsatzes auf einem Dremel wieder ausgleichen.
Eine andere Möglichkeit, um hartnäckigem Schmutz Herr zu werden, sind spezielle Bürstenaufsätze bei Schleifmaschinen, bzw. komplett Bürstenmaschinen, die meist aber nur die Profis besitzen und die nicht überall ausleihbar sind. Im Folgenden soll daher auf den Schliff mittels Exzenterschleifer eingegangen werden.
Material und Werkzeug für das Schleifen von Holzterrassen
- Exzenterschleifer
- Schleifpapier Körnung 100-120, Menge je nach m2 Zahl ausgewählt
- auf das Holz abgestimmtes Öl
- Pinsel oder Streichbürste
- Ölwanne
- Schraubendreher zum Öffnen des Ölgebindes
- Plastikbehälter oder Eimer zur Lagerung der mit Öl getränkten Stoffe/Pinsel
- Ggf. Schleifvlies
- Ggf. Dremel mit Schleif- oder Reinigungsaufsatz für Holz
Zur einwandfrei geschliffenen Holzterrasse in 5 einfachen Schritten
1) Die Reinigung
Zunächst sollte die Terrasse von dem hartnäckigen Schmutz befreit werden, der sich über die Monate hinweg auf ihr angesammelt hat. Dazu eignet sich ein grober Besen, aber auch die Behandlung mit speziellen Reinigungsmitteln für Holzböden im Außenbereich.
2) Der Schliff
Mit dem Exzenterschleifer und den geeigneten Schleifmitteln wird die Holzterrasse nach der Trocknung abgeschliffen. Dabei sollte auf eine regelmäßige Kontrolle und ein rechtzeitiges Auswechseln des Schleifpapiers geachtet werden, sobald es mit Abtragsprodukten zugesetzt ist. Im ersten Gang kann eine 100er Körnung verwendet werden. Für den zweiten Gang passt eine 120er Körnung.
3) Vorbereitung für das Ölen der Terrasse
4) Die Holzterrasse ölen
5) Nach dem Ölen
Das im Hinblick auf die entsprechende Holzart und Färbung hin ausgewählte Öl sollte unbedingt nur in Abstimmung mit den Herstellerhinweisen angewendet werden. In der Regel erfolgt noch ein zweiter und dritter Auftrag. Zwischen den Anstrichen sollte die Trockenzeit unbedingt eingehalten werden. Am Ende der Behandlung sollten Holzterrassen dann 12 bis 24 Stunden trocknen, bzw. einen Tag lang nicht begangen werden.
Wichtig:
Beim Schleifen sollte immer mit Staubmaske sowie Handschuhen und Schutzbrille gearbeitet werden. Denn der Staub, der hier aufgewirbelt wird ist für Atemwege und Haut äußerst gefährlich. Bei der Arbeit mit einem Exzenterschleifer kann auch der Einsatz von Knieschonern sehr sinnvoll sein, da der Handwerker sich mit dem Gerät auf den Boden hocken muss. Darüber hinaus sollten Lappen, Pinsel und Roller, die mit Öl in Kontakt gekommen sind, sollten wegen der Brandgefahr unbedingt in einem luftdichten Behältnis aufbewahrt werden.
Fazit zum Schleifen und Ölen von Holzterrassen
Das oben beschriebene Vorgehen zeigt, dass die Aufarbeitung einer Holzterrasse zwar etwas kleinteilig wirkt, aber auch von Heimwerkern einfach und entspannt realisiert werden kann. Wurde eine „vernächlässigte“ Terrasse dann einmal gründlich erneuert, so ergibt sich der folgende Pflege-Plan für die kommenden Jahre. Wird dieser eingehalten, so kann man sich für eine lange Zeit an den rutschfesten, schönen Dielen erfreuen.
- Grob fegen: regelmäßig
- Reinigen mit Bürste und Wasser bzw. Terrassenreiniger: 1 bis 2 mal im Jahr
- Schleifen und ölen: 1 bis 2 mal jährlich
- Auftrag des Hirnholzschutzes: einmalig
Zugehörige Produkte
- Klett-Schleifscheiben
- Zirkonkorund
- K24–120
- Ø 150 mm
- Klett-Schleifscheiben
- Normalkorund
- K24–240
- Ø 150 mm
- Klett-Schleifscheiben
- Normalkorund
- K24–240
- Ø 150 mm
Tipps & Tricks
Rigips schleifen
Wissenswertes & Technisches Knowhow
Trockenbau im Bad und Feuchtraum
Wissenswertes & Technisches Knowhow
Trockenbau Zubehör – damit das Projekt ein Erfolg wird
Tipps & Tricks
Rigipsplatten verspachteln
Tipps & Tricks
Autolack schleifen
NEUESTE BLOG-ARTIKEL
Tipps & Tricks
Rigips schleifen
Wissenswertes & Technisches Knowhow
Trockenbau im Bad und Feuchtraum
Wissenswertes & Technisches Knowhow
Trockenbau Zubehör – damit das Projekt ein Erfolg wird
Tipps & Tricks
Rigipsplatten verspachteln
Tipps & Tricks