Von allen Bereichen im Haus werden Treppen sicherlich am meisten be- und abgenutzt. Holztreppen sind besondere Hingucker, aber auch prädestiniert für Gebrauchsspuren: bald bilden sich Kratzer, die Stufen beginnen zu knarren und Trittspuren zeigen sich. So bietet sich gerade in alten Häusern mehr und mehr das Abschleifen und die Sanierung der Holztreppe an. Wie dies in einigen einfachen Schritten gelingt, zeigt der Blogartikel:
Ob Wangen-, Spindel-, oder Falttreppe – Treppen aus Holz benötigen gute Pflege und nach langjähriger Benutzung die geeignete Renovierung. Auch schönen Holztreppen, die einst mit Teppich oder anderen Belägen „geschmückt“ waren, kann durch eine Sanierung und einen guten Schliff ihr natürlicher warmer Glanz zurückgegeben werden.
Zur Aufarbeitung gehört in den allermeisten Fällen das Abschleifen. Im Folgenden soll ein Überblick über die einzelnen Schritte von Schliff und Sanierung gegeben werden. Doch vor Beginn der Arbeit muss eine Bestandsaufnahme an der Treppe durchgeführt werden.
Bestandsaufnahme: Wie aufwendig muss meine Holztreppe tatsächlich renoviert werden?
Zunächst ist es ratsam, den Zustand der Treppe genauestens unter die Lupe zu nehmen. Denn der Abnutzungsgrad bestimmt das weitere Vorgehen. Besteht lediglich eine normale Abnutzung mit Kratzern, oberflächlichen Makeln und vereinzeltem Knarren, können Heimwerker sich getrost an die Sanierung und das Abschleifen wagen.
Wichtig: Treppen tragen mitunter große Lasten in großer Höhe und somit ist mit ihrer Stabilität nicht zu spaßen. Daher sollten Heimwerkerinnen aus dem DIY-Bereich auch bei guten Kenntnissen eine professionelle Treppenbauerin ans Werk lassen, wenn die Stabilität der Treppe durch starke Abnutzung und sichtbar ausgetretene Stufen gefährdet ist. Dies dient ihrer Sicherheit.
Abschleifen und Sanierung einer Holztreppe in 6 Schritten
Sind keine groben Mängel an der Stabilität der Treppe zu erkennen, kann es allerdings sofort ans Werk gehen. Zur Sanierung und zum Abschleifen gehören folgende Schritte:
1) Grundreinigung und Befreiung vom Belag
2) das Abschleifen des Holzes im Grobschliff
3) das Ausbessern von Riefen und Kratzern
4) die Stabilisierung knarrender Stufen,
5) der Feinschliff für perfekt glattes Holz,
6) die Grundierung und Versiegelung der Holzoberfläche
Schritt 1: Grundreinigung der Holztreppe vor dem Abschleifen
Um die Schmutzfreiheit der Treppe vor Beginn des Schleifvorgangs zu gewährleisten, sollte sie gründlich mit Wasser und Seife gereinigt werden. Dabei werden mit einem geeigneten Tuch Schmutzrückstände entfernt. Wichtig ist, dass die Treppen vollständig trocknet, bevor die Schleifarbeit beginnen kann. Auch eventuell vorhandene Schrauben und Nägel sollten entfernt werden, bevor der Schleifvorgang beginnt.
Besaß die Treppe einen Belag aus Teppich oder PVC, so können nach der Entfernung Rückstände von Klebstoff mithilfe von Föhn, Spachtel oder Zieheisen abgenommen werden.
Schritt 2: Holztreppen abschleifen – der Grobschliff
- Mit Schleifpapier einer groben 24er Körnung sollte die Treppe vorgeschliffen werden.
- Für die Trittstufen und Podeste (Rand) eignet sich ein Schwingschleifer, der in kreisenden Bewegungen geführt werden sollte.
- Ein Deltaschleifer eignet sich am besten für die Bearbeitung der Ecken. Er sollte beim Schleifen vor- und zurückbewegt werden.
- Bleiben bei vormaligen Teppich-/oder PVC-Treppen hartnäckige Beläge übrig, können diese mit einem scharfen Beitel bzw. Stechbeitel entfernt werden. Hierbei aber bitte Vorsicht: wird dieser nicht sanft genug beschlagen, drohen Schäden am Holz.
- In zwei weiteren Schleifschritten sollten eine 40er und eine 80er Körnung benutzt werden. Nach jedem Schleifgang kann das Holz mit einer Ziehklinge nachbearbeitet werden.
Schritt 3: Verfugung von Kratzern und Riefen
Größere Riefen an der Holztreppe können mit Holzreparaturspachtel ausgebessert werden. Dieser wird tief in die Rillen eingearbeitet und glatt verspachtelt. Bestehen kleine Kratzer, so können diese auch lediglich mit etwas Holzpigment kaschiert, oder aber mit Holzkitt bearbeitet werden.
Schritt 4: Stabilisierung der knarrenden Stufen
Wieso knarren Treppenstufen eigentlich? Gerade bei alten Treppen, die gestemmt wurden, d.h. mit Setzstufen gefertigt sind, sind der Grund für die unliebsamen Geräusche die trocken gewordenen Hölzer, die aufeinander reiben. Dabei berühren sich Setz- und Trittstufe geräuschvoll. Eine optimale Spannung zwischen beiden Teilen muss deshalb wieder hergestellt werden.
Dies gelingt, indem man die altgewordene Treppe unter der Trittstufe mit kleinen Holzkeilchen verstärkt. Diese werden vorsichtig in die Lücke zwischen Tritt- und Setzstufe eingehämmert: möglichst mithilfe eines Gummihammers.

![[joserpizaro] © 123RF.com](https://www.miotools.de/media/d7/64/70/1658819692/treppe_abschleifen_klein_409__90.jpg)
Ein anderer Weg zur Geräuschverminderung und Stabilisierung ist das Anbringen von 80 - 100mm Nägeln, die in die Mitte der Trittstufe platziert werden und sie so mit der Setzstufe stabilisieren.
Wichtig: Bei modernen Treppen ist das Holz in der Regel bereits vorgetrocknet, so dass es im eingebauten Zustand kaum noch arbeitet. Dass sich ein Knarren entwickelt ist daher also sehr unwahrscheinlich.
Schritt 5: Der Feinschliff der Holztreppe
- Mit einem Schwing- oder Deltaschleifer wird in 100er Körnung zunächst die erste Schicht des Holzes abgeschliffen.
- Im nächsten Schritt kann eine 200er Körnung gewählt werden.
- Auch sollte, je nach Bereich der Treppe, zwischen Schwing- und Deltaschleifer gewechselt werden.
- Bei der Entfernung von Belägen entstandene Kratzer können von Hand nachgeschliffen werden.
- Am Ende des Feinschliffes sollte sich das Holz extrem glatt unter der Hand anfühlen: nur dann ergibt der Auftrag einer Grundierung oder eines Lackes Sinn.
Schritt 6: Die Grundierung und Versiegelung der Holzoberfläche
Abhängig von der vorherigen Versiegelung der Treppe muss auch die neue Versiegelung gewählt werden. So gilt: wenn die Treppe geölt war, muss ebenfalls wieder mit einer Ölbeschichtung gearbeitet werden. Hatte die Treppe eine Lackbeschichtung, sollte sie nun auch wieder lackiert werden, es sei denn der Lack ist durch den Schleifvorgang rückstandsfrei entfernt.
Vor der Versiegelung muss nochmal sichergestellt werden, dass die Treppe absolut staubfrei ist. Übrig gebliebene Staubkörner können die glatte Oberfläche stark in Mitleidenschaft ziehen.
Folgende Arbeitsschritte sind dann vonnöten: Zunächst wird die Treppe mit Öl oder Lack grundiert.
- Bei Öl kann das Holz im gewünschten Farbton mit einem breiten Pinsel vorgebeizt werden.
- Danach wird die Treppe großzügig mit Öl vorgestrichen, wobei nach einer Trocknungszeit von etwa einer Stunde überschüssiges Öl mit einem Tuch entfernt werden kann.
- Bei Lack kann eine Grundierung aus einer Mischung aus Wasser und gewähltem Lack erfolgen.
- Der Lack kann dann mit Rolle und Pinsel aufgetragen werden.
- Er trocknet in etwa zwei Stunden.
Fazit
Ob Öl- oder Lackgrundierung: in jedem Fall rundet ein Grundierungsschliff die Renovierungsarbeiten ab. Dabei kann ein Schleifmittel der Körnung 240 verwendet werden. Auch hier ist es wichtig, vorher auf Staubfreiheit der Treppe zu achten. So führt der richtige Schutz zu Haltbarkeit. Der schöne Farbton und die gleichmäßig glatte Oberfläche der Holztreppe werden so auf lange Sicht bewahrt.
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