Mithilfe von Trennwänden können im Ausbau Grundrisse gestaltet werden. Dabei kann in Massiv- oder Trockenbauweise gearbeitet werden. Die Beschaffenheit der Trennwände wirkt sich in vielerlei Hinsicht auf das Bauvorhaben, aber auch die zukünftige Flexibilität des Raumes aus. Der folgende Artikel fasst die Pros und Contras der jeweiligen Bauweisen zusammen und gibt einen Ausblick auf die innovativen Gipswandbauplatten.
Durch die seit den 70er Jahren populär werdende Trockenbauweise hat sich Bauen zunehmend in Rohbau und Ausbau geteilt. So wird im Innenausbau vorwiegend trocken gearbeitet, da die Bauzeiten wesentlich geringer und die Flexibilität der Wände hinsichtlich eines späteren Umbaus höher ist. Zudem ist die Kostenersparnis erheblich. Was spricht jedoch auch für den Einsatz von Massivwänden und was können Anhaltspunkte sein, um sich beim eigenen Innenausbauprojekt zwischen Massiv- und Trockenbau zu entscheiden? Wie verhalten sich die innovativen Gipswandbauplatten in diesem Zusammenhang? Über diese Fragen gibt der folgende Artikel einen Überblick.
Was sind Massivwände und worin bestehen ihre Vor- und Nachteile?
Massivwände werden in Nassbauweise errichtet und bestehen meist aus Porenbeton, Kalksandstein, Ziegel oder Lehmsteinen, die bis zu 11,5 cm dick sind. Bei der traditionellen Bauweise werden die Elemente mit Zement verbunden. Massivwände haben naturgemäß eine hohe Tragfähigkeit. Auch Lasten wie Schränke oder Waschbecken können an sie angehängt werden. Zudem bieten sie dank ihrer mineralischen Struktur höchsten Brandschutz und speichern dank guter Isolationseigenschaften Wärme, die kontinuierlich in den Innenraum abgegeben wird. Die mineralische Struktur der Wände trägt auch dazu bei, dass Massivwände recycelbar sind.
Die Nassbauweise bringt jedoch auch Nachteile mit sich. Durch die langen Trockenzeiten der Bindestoffe wie Zement erhöht sich die benötigte Bau- und damit Arbeitszeit erheblich. Das hohe Eigengewicht der Wände schränkt eine flexible Platzierung der Wände auf dem Grundriss ein. Nur dort, wo die Decken (der Boden) auch tragend sind, können Massivwände errichtet werden. Auch die Flexibilität hinsichtlich einzubauender Kabelführungen und deren Erneuerung ist leider eher gering, solange nicht mit oft unästhetischen Vorwandinstallationen gearbeitet werden soll. Der Kostenfaktor liegt auch durch die längeren Arbeitszeiten höher.
Nachteile von Massivbauwänden:
- lange Trocken-/Bauzeit
- flexible Platzierung eingeschränkt
- aufwändig und schmutzintensiv
- Kostenfaktor
- Kabelführung aufwändig
Vorteile der Massivbauweise:
- hohe Tragfähigkeit (Lasten)
- Brand- und Schallschutzeigenschaften
- Wärmespeicher/ Isolationseigenschaften
- Recycling mineralischer Werkstoffe
Welche Eigenschaften weisen Trockenbauwände auf und welches sind ihre Vor- und Nachteile?
Bei Mieter- und Nutzungswechseln bietet die Trockenbauweise viele Vorteile. So kann dank ihr der gesamte Grundriss einfach verändert werden. Auch die Integration oder Erneuerung des Kabelsystems ist so leichter denkbar, beispielsweise bei der Anpassung von Kommunikationsnetzen in Bürogebäuden. Zudem ist der anfallende Preis, auch aufgrund der Zeitersparnis (und oft auch der Materialkosten) niedriger. Durch die trockene Bauweise mit Gipskartonplatten wird zudem nahezu keine gefährliche Feuchtigkeit ins Gebäude gebracht.
Auch gestalterische Veränderungen sind im Trockenbau leichter möglich. Es können sogar Biegungen, Kurven und komplexe Strukturen eingebaut werden. Gerade bei dem energiesparenden Vorhaben des Abhängens von Decken ist der Nutzen von Trockenbauwänden nicht hoch genug einzuschätzen, denn dies kann der Massivbau nicht leisten. Zu den Dingen, für die die Trockenbauwand weniger gut geeignet ist, zählt dann allerdings wieder das Tragen von schwereren Lasten, wie Schränken und Badarmaturen. Hierbei sind komplexere Tragevorrichtungen, wie gesonderte Traversen oder Trageständer vonnöten.
Oft wird bemängelt, Trockenbauwände ließen zu viel Schall von einem Raum in den anderen passieren. Eine Schalldämmung kann im Trockenbau aber auch durch in das Ständerwerk eingearbeitetes, schallabdichtendes und auch wärmespeicherndes Dämmmaterial erzielt werden. Dadurch wird durchdringender Schall stark reduziert und auch Brandschutz bis zur Baustoffklassifizierung A1 (nicht brennbar) kann durch spezielle Gipsplatten erreicht werden. Es gibt daneben spezielle Dämmmaterialien, wie Steinwolle, die brandsichernd eingesetzt werden können. Trotz dieser Innovationen können Trockenbauwände noch nicht die gleiche absolute Schall- und Brandsicherung sowie Wärmeisolation leisten, wie die Massivwand.
Vorteile der Trockenbauweise:
- niedrigerer Preis
- schnelle Errichtung
- flexibel auf dem Grundriss
- flexible Elektrik-Installationen im Inneren der Wände
- abgehängte Decken
- keine gefährliche Feuchtigkeit
Nachteile von Trockenbauwänden:
- das Tragen von Lasten ist erschwert
- hoher Schall- und Brandschutz nur durch hochwertige Dämmung zu erreichen
Alternative zwischen Massiv- und Trockenbauwand: Die Gipswandbauplatte
Eine Lösung, die zwischen Massiv- und Trockenbau liegt ist die Gipswandbauplatte, die fast vollständig aus Stuckgips besteht. Dabei sollte man sie keinesfalls mit der herkömmlichen Gipskartonplatte verwechseln, denn deren einzige Gemeinsamkeit liegt darin, dass sie nur wenig Wasser für ihre Errichtung benötigt. Die Gipswandbauplatten werden ohne Unterkonstruktion, aber auch nass verbaut. Dabei sind die Wände als Stecksystem konzipiert. An die angrenzende Wand werden sie mithilfe eines Randanschlussbandes und Gipskleber angebracht. Nach dem Aufstellen wird die Wand nicht verputzt, sondern es werden lediglich die Verfugungen mit einem Trockenbauschleifer und passendem Schleifpapier plan geschliffen.
Die Stuckgipswand bietet Feuerwiderstand und ist auf dem Grundriss ebenfalls flexibel, solange eine Querkraftverteilung vorliegt und für die tragende Decke ein Trennwandzuschlag mitberechnet wurde. Ihr Flächengewicht liegt bei 50 – 120 kg/m2, daher werden sie zu den leichten Trennwänden gezählt. Dabei sind verschiedene Rohdichten erhältlich. Platten ab einer Dichte von 1100kg/m3 sind dann speziell für hohen Schallschutz konzipiert. Ein großer Vorteil der Gipswandbauplatten liegt darin, dass sie in der Lage ist, auch schwere Lasten zu tragen. Die zulässige Belastung einer Gipsbauplattenwand lässt sich durch Berechnungen ermitteln.
Massivwand versus Trockenbauwand: zu beachtende Fragen
Einige wenige Fragen, die an ein Bauprojekt gerichtet werden, können schon eine Tendenz für die Entscheidung zwischen Massiv- und Trockenbau vorgeben.
Fazit
Aufgrund ihrer Kostenersparnis und der einfachen Errichtung sind Trockenbauplatten zu den populärsten Partnern im Ausbau geworden. Eine gute Lösung für das Anbringen von Lasten stellen, bei richtiger Berechnung, auch die Gipswandbauplatten aus Stuckgips dar. Massivwände bleiben aufgrund ihrer Trage-, Brand- und Schallschutzeigenschaften dennoch wichtige Elemente, auch im Ausbau.
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