Mineralplatten und andere mineralische Dämmstoffarten sind im Trockenbau eine von vielen Möglichkeiten, Wände wärme- und schalltechnisch zu isolieren und gegen Feuchtigkeit zu schützen. Ihr Anwendungsbereich ist groß, ihre Vielfalt ebenso. Je nach Verwendungszweck, aber auch je nach persönlicher Präferenz, gibt es bei der Wahl der richtigen Mineralplatte einige Punkte zu beachten.
Funktionsweise und Hintergründe
Alle Mineralplatten, die im Trockenbau eingesetzt werden, funktionieren nach dem gleichen Grundprinzip: Die Umgebungsluft wird in kleinen und kleinsten Kammern gebunden, wodurch sie ruhend an dem zu dämmenden Bauteil gehalten wird. Auf diese Weise bleibt die Raumtemperatur angenehm konstant.
In der Praxis wird die Wärmeleitfähigkeit mit dem so genannten U-Wert kenntlich gemacht. Je niedriger dieser ist, desto besser funktioniert die Dämmung. Ausgangsstoffe für alle mineralischen Dämmstoffe sind seit jeher Stein, Kalk, Sand und verschiedene andere Mineralien. Durch unterschiedliche Herstellungsprozesse erhalten die Naturmaterialien ihre besondere Struktur, die für einen niedrigen U-Wert sorgt.
Typen von Mineraldämmstoffen
Im Zuge der technologischen Entwicklungen im Bereich der Wärmedämmung seit Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts konnten zahlreiche Naturstoffe für den Gebrauch im Bereich der (Gebäude-)Dämmung nutzbar gemacht werden. Die derzeit gebräuchlichsten Materialien sind:
- Glas- und Steinwolle (Mineralwolle)
- Calciumsilicat
- Schaumglas
- Perlite
- SLS20
Mineralwolle (Glas- und Steinwolle)
Die wohl bekanntesten und am häufigsten verwendeten Stoffe, aus denen Mineralplatten hergestellt werden, sind Glaswolle und Steinwolle, die zusammen auch unter dem Oberbegriff Mineralwolle bekannt sind. In ihrer ursprünglichen Form äußerst dicht und daher eigentlich nicht für die Dämmung geeignet, erhalten sie im Herstellungsprozess ihre porige Struktur, welche Wärme zu binden vermag.
Bei der Herstellung von Glaswolle kommen bis zu 70 % Altglas zum Einsatz, bei Steinwolle werden verschiedene Steinarten mit verarbeitet (unter anderem Spat, Dolomit und Basalt). Anschließend folgt die Weiterverarbeitung in die gewünschte Form, also beispielsweise zum Vlies oder zur Platte. Steinwolle wird dabei sogar als Substrat für die Hydrokultur im Gemüse- und Pflanzenanbau genutzt.
Mineralwolle wird häufig bei der Dämmung im Trockenbau eingesetzt; nicht zuletzt aufgrund sehr guter Brandschutzeigenschaften und der leichten Verarbeitung des Materials.
Calciumsilicat
Ein anderer Mineraldämmstoff ist Calciumsilicat, welcher unter anderem aus Kalziumoxid, Siliziumdioxid sowie Zellulose besteht. Die einzelnen Bestandteile werden mit Wasser aufgeschlämmt und im Anschluss mit Wasserdampf ausgehärtet. Ausgegeben wird das fertige Calciumsilicat als druckfeste, formstabile und nichtbrennbare Platte oder auch in loser Schüttform.
Schaumglas
Ausgehend von recyceltem Altglas, wird ein weiterer mineralischer Dämmstoff hergestellt: Schaumglas. Dabei wird im thermischen Verfahren, und unter der Zugabe von Feldspat, Dolomit, Natrium- und Kalziumkarbonat sowie Eisenoxid, eine Glasschmelzung herbeigeführt. Nach der Schmelze wird das erkaltete Glas zermahlen, mit Kohlenstoff versetzt und in einen Aufschäumofen geleitet, wo es seine finale Form erhält.
Perlit
Perlit ist ein Silikatgestein vulkanischen Ursprungs, das typischerweise in granularer Form ausgegeben wird, jedoch auch in Plattenform Anwendung findet. Das Gestein wird in einem ersten Arbeitsschritt zermahlen, daraufhin erhitzt, wodurch eingeschlossener Wasserdampf freigesetzt wird und es so zu einer Volumenvergrößerung kommt, und schließlich abgekühlt. Im Anschluss kann die so erstarrte Glasmasse entweder zum Granulat oder zu Dämmplatten weiterverarbeitet werden.
SLS 20
Ein mineralischer Dämmstoff, der in der Regel nur in Schüttform verarbeitet wird, ist SLS 20. Dessen Rohstoffe sind unter anderem Kalk, Natron- und Silikatglas. Nachdem alle Bestandteile gemischt und zu einem Granulat verarbeitet worden sind, erfolgt das Aufblähen des Materials, seine Zerkleinerung und abschließend die Hydrophobierung.
Einsatzgebiete sowie Vor- und Nachteile der verschiedenen Mineralplatten
Stein- und Glaswolle werden unter anderem als Kerndämmung, Flachdachdämmung oder zur Dämmung von Haustrennwandfugen genutzt. Beide Dämmstoffe sind wärme- und schalldämmend und aufgrund ihrer hohen Temperaturbeständigkeit nicht brennbar. Des Weiteren sind sie beständig gegen Ungeziefer und Schimmel.
Zu beachten ist, dass Steinwolle eine höhere Rohdichte als Glaswolle hat und auch nicht oder nur wenig komprimiert werden kann. Das hat auf der einen Seite den Vorteil, dass die über den Tag an der Hausfassade auftreffenden Sonnenstrahlen nur sehr langsam für eine Erwärmung der Räumlichkeiten sorgen. Andererseits führt das höhere Gewicht dazu, dass gerade im Dachbereich aus statischen Gründen auf die leichtere Glaswolle zurückgegriffen werden sollte. Für beide Plattenarten gilt, dass sie vor Feuchtigkeit geschützt werden müssen.
Bevorzugt bei der Innendämmung von Außenwänden und im baulichen Brandschutz im Einsatz, können Calciumsilicatplatten sehr gut Feuchtigkeit aufnehmen, puffern und abgeben. Zusammen mit ihrem hohen pH-Wert sind sie daher besonders für die Schimmelbekämpfung interessant. Außerdem machen sie Dampfsperren und Dampfbremsen aufgrund ihrer Struktur überflüssig. Nachteilig bei der Nutzung von Calciumsilicatplatten wirkt sich deren nur mittelmäßige Wärmespeicherkapazität aus. Sie dürfen außerdem nicht mit diffusionshemmenden Farben oder Tapeten bemalt beziehungsweise beklebt werden, da sonst ihre atmungsaktiven Eigenschaften verloren gehen.
Schaumglas punktet mit seiner flächigen Druckfestigkeit, seiner Säurebeständigkeit, der Resistenz gegen Ungeziefer und seiner einfachen Handhabung. Außerdem ist es wasserabweisend, dampfdicht und nicht brennbar. Eingesetzt wird es beispielsweise bei der Flachdachdämmung, der Bodendämmung unter Estrich oder zur Perimeterdämmung der Kellerwand. Problematisch bei der Verwendung von Schaumglas ist dessen offene und harte Porenoberfläche, durch die es nicht frostsicher ist. Wasser kann in die kleinen Zwischenräume gelangen, dort gefrieren und durch Volumenzunahme Mikrorisse verursachen, die sich dann ins Innere der Schaumglasplatte fortpflanzen. Durch eine entsprechende Vorbehandlung kann dieses Problem vermieden werden.
Die Einsatzgebiete von Perlitdämmplatten sind unter anderem in der Flachdachdämmung oder der Dämmung zwischen Hauswänden zu finden. Perlite sind brandbeständig, gegen Insekten resistent und verrotten nicht. Werden sie einer Hydrophobierung unterzogen, können sie auch Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben. Außerdem punkten sie durch ihre guten Schallschutzeigenschaften. Perlite sind somit ein regelrechter Allrounder unter den mineralischen Dämmplatten. Einen Wehmutstropfen gibt es jedoch zu berücksichtigen: die Wärmeleitfähigkeit dieses Dämmstoffs ist mit einem U-Wert von 0,04 - 0,07 W/(mK) eher mittelmäßig einzustufen.
Fazit
Bei fachgerechtem Einbau lassen sich Mineralplatten als ausgezeichneter Dämmstoff einsetzen, der zahlreichen Präferenzen und Anforderungen gerecht werden kann. Soll der Geräuschpegel in den eigenen vier Wänden möglichst niedrig sein? Dann kann Perlit die richtige Wahl sein. Oder ist für Räume, die nur sporadische genutzt werden, eine schnelle Aufheizung notwendig? Mit Calciumsilicatplatten wird der Konferenzsaal schnell heimelig warm. Mineralplatten verhelfen Bau- und Sanierungsprojekten zum Erfolg!
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