Wände und Decken aus Gips sind ausgesprochen klimaaktiv und wirken regulierend auf das Raumklima. Um einen perfekten Anstrich und die positiven Eigenschaften des Naturmaterials zu erhalten, sind beim Streichen von Rigips einige Punkte zu beachten.
Grundierung von Rigipsplatten – für den perfekten Anstrich
Rigipsplatten müssen vor dem Streichen mit einem Tiefengrund behandelt werden. Die Farbe verliert sonst an Deckkraft, da der Untergrund Wasser und Bindemittel aufsaugt. Zudem tritt durch Feuchtigkeit und UV-Einstrahlung Lignin aus – der Holzstoff ist für unschöne Flecken und dem Vergilben von Trockenbauwänden verantwortlich. Auch wenn qualitativ hochwertige Wand- und Deckenfarben eine sehr gute Deckkraft haben, sollte eine spezielle Grundierung aufgetragen werden.
Das Grundieren von Rigipsplatten ist sehr einfach und auch ohne Renovierungserfahrung leicht durchzuführen. Für die Grundierung eignen sich Tiefengründe oder lösungsmittelfreie, universelle Haftgründe. Durch die Oberflächenbehandlung wird die Saugfähigkeit des Untergrundes reguliert und der weitere Anstrich erleichtert. Beschädigungen, wie Risse und Unebenheiten werden zuvor mit Spachtelmasse ausgebessert.
Das richtige Spachteln und Schleifen von Rigipsplatten ist zudem dafür verantwortlich, wie hoch- oder minderwertig die Farbe nach dem Anstrich auf dem Gipskarton aussieht. Unebenheiten lassen sich am besten erkennen, wenn ein Halogenstrahler direkt an die Wand gesetzt wird. Für ein perfektes Schleifbild sorgen Trockenbauschleifer, mit denen sich größere Oberflächen gleichmäßig schleifen lassen. Für besonders hoch liegende Bereiche und Decken eignen sich Langhalsschleifer. Nach der Behandlung können Gipskarton- und Gipsfaserplatten problemlos gestrichen werden.
Um Verfärbungen zu vermeiden, sollten der Tiefengrund und die Wandfarbe vom gleichen Hersteller verwendet werden. Der Tiefengrund muss farblos oder leicht weiß sein, so dass er nach dem Streichen nicht durchscheint. Die Grundierung lässt sich am besten mit einer Bürste, Malerrolle oder einem Quast auf die Rigipsplatten auftragen. Bevor die Rigipsplatten gestrichen werden, muss die Grundierung entsprechend der Herstellerangaben antrocknen.
- Das Saugverhalten der Oberfläche wird durch die Behandlung mit Tiefengrund reguliert und die Farbe kann gleichmäßig aufgetragen werden.
- Die Wandfarbe haftet besser am Untergrund und es sind insgesamt weniger Anstriche notwendig.
- Die verspachtelte Risse und Unebenheiten treten optisch nicht mehr hervor.
Rigipsplatten streichen – die richtige Farbe für ein erstklassiges Raumklima
Gipskarton wirkt in einem hohen Maße feuchtigkeitsregulierend und trägt zu einem erstklassigen Raumklima bei. Die Poren im Gipskern sind in der Lage, Feuchtigkeit aufzunehmen und bei steigenden Temperaturen an die Umgebung abzugeben. Allerdings wirken Gipskarton- und Gipsfaserplatten nur regulierend, wenn sie „atmen“ können und nicht mit einer versiegelnden Schicht überstrichen werden.
Dispersions- und Silikatfarben sind nicht diffusionsoffen, womit kein Austausch von Wasserdampf erfolgt. Deswegen sollten Dispersions- und Silikatfarben nicht für das Streichen von Rigips verwendet werden. Silikatfarben können zudem einen unerwünschten chemischen Prozess auslösen, der zu Oberflächenspannungen und Rissen in den Gipskartonplatten führt.
Dispersionssilikatfarben lassen den Gips hingegen atmen und erhalten die regulierenden Eigenschaften des Naturwerkstoffs. Besonders eignen sich Profifarben, die viel mehr Farbpigmente beinhalten als handelsübliche Farben und für ein gleichmäßiges Oberflächenbild sorgen. Eine ökologische Alternative zu Dispersionssilikatfarben sind reine bzw. „geschlämmte“ Kalkfarben, die in einem hohen Maße diffusionsoffen wirken. Der Rigips kann mit diesem Anstrich seine feuchtigkeitsregulierende Aufgabe optimal übernehmen. Mittels Kalkfarben wird ein besonders leuchtender Wandanstrich erzielt – allerdings muss damit gerechnet werden, dass die Farben mit der Zeit nachdunkeln.
Sperrgrund – die perfekte Basis vor dem Streichen von Trockenbauwänden
Rigips sollte vor dem Streichen grundiert werden, um Vergilbungen und Schatten auf der Oberfläche zu verhindern. Des Weiteren reguliert die Grundierung das Saugverhalten des Gipses und sorgt für ein optimales Abbinden der Wandfarbe. Sperrgrund enthält viele weiße Farbpigmente und verhindert damit das Durchscheinen von vergilbten Stellen. Zudem bindet das Grundanstrichmittel wasserlösliche Substanzen und deckt, im Gegensatz zu farblosen Voranstrichen, Flecken zuverlässig ab.
In Hölzern ist der Stoff Lignin (Holzstoff) enthalten, der für das Vergilben von Papier verantwortlich ist. Der sogenannte Holzstoff wandert durch UV-Einstrahlung, Luftfeuchtigkeit, Kleister oder Farbe an die Oberfläche der Trockenbauwand. Der Fachmann nennt dieses Phänomen „Durchbluten“. Oft kommen Vergilbungen erst nach Jahren heraus, wenn Gipskartonplatten beispielsweise auf Baustellen der Sonneneinstrahlung ausgesetzt waren. Rigipsplatten die bereits vergilbt sind, werden am besten mit Sperrgrund behandelt.
Sperrgrund eignet sich nicht nur für Vergilbung durch Lignin, sondern auch bei weiteren Stoffen, die an Wänden und Decken durchschlagen. Dazu gehören Nikotin-, Ruß-Wasserflecken, Filzstifte und Fette, die dauerhaft abgesperrt werden müssen. Bei starken Verfärbungen wird die Oberfläche mehrfach behandelt. Des Weiteren reguliert eine Sperrgrundierung die Saugfähigkeit des Untergrundes und sorgt für die optimale Haftung der Farbe. Aus gesundheitlichen Gründen sollten Isolierfarben, die Lösungsmittel oder Weichmacher enthalten, vermieden werden.
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