Der Trockenbau ist aus der modernen Bauweise nicht mehr wegzudenken. Die Bearbeitung von Gipskartonplatten ist unkompliziert und kann auch in Eigenregie schnell durchgeführt werden. MioTools.de gibt Ihnen eine fachgerechte Anleitung, um eine Trockenbauwand einzuziehen.
Mit Hilfe des trockenen Innenausbaus können Trennwände leicht errichtet und Räume einfach geteilt werden. Im Gegensatz zur „nassen“ Massivbauweise mit Beton und Putz ist die Verarbeitungszeit bei Leichtbauwänden deutlich kürzer. Gipskartonplatten werden einfach auf eine Unterkonstruktion montiert, verspachtelt, tapeziert oder gestrichen.
Für Bäder oder Saunen sind imprägnierte Rigipsplatten erhältlich, die für Feuchträume mit einer hohen Luftfeuchtigkeit und Nässe geeignet sind. Je nach Konstruktion besteht das Ständerwerk aus Holz oder Metall. Die Metallkonstruktionen werden aus UW-Profilen (Rahmen-Profile) für Wände und Decken sowie CW-Profilen für die vertikalen Streben montiert. Es ist empfehlenswert, alle Trockenbau-Komponenten (Gipskartonplatten, Grundierung, Schrauben u.a.) von einem Hersteller zu beziehen, dann sind diese perfekt aufeinander abgestimmt.
Die schnelle Alternative zur massiven Betonwand – eine Trockenbauwand einziehen
1) Vorbereitung und Planung
Bevor die Trockenbauwände eingezogen werden, wird der Materialbedarf ermittelt. Für das Metallständerwerk werden CW- und UW-Profile benötigt. Die vertikal zu montierenden CW-Profile werden häufiger genutzt als die UW-Profile für Wand und Decke. Ist der Einbau einer Tür(e) geplant, sind zusätzlich UA-Aussteifungsprofile zu verwenden, die eine deutlich höhere Materialstärke aufweisen und der Konstruktion Stabilität verleihen.
2) Montage des Ständerwerks
Der Wandverlauf wird mit einer Schlagschnur an Boden und Decke markiert. Das Dichtband kann direkt als Orientierung direkt auf die Markierung geklebt werden. Die Rahmenprofile (UW-Profile) lassen sich mit einer Metallschere oder Metallkreissäge auf das benötigte Maß zuschneiden.
Auf die Unterseite der Profile werden selbstklebende Dämmstreifen geklebt. Anschließend lassen sich die UW-Rahmenprofile mit Drehstiftdübeln an Boden und Decke befestigen. Die Schrauben sollten in einem Abstand von etwa 50 cm angebracht werden.
Dabei ist darauf zu achten, dass sich keine Elektro- oder Wasserleitungen in Wand oder Boden befinden. Bei einer Fußbodenheizung ist das Verschrauben nicht möglich – die Profile können dann aber auch mit Silikon am Boden verklebt werden. Die CW-Ständerprofile werden senkrecht in die UW-Rahmenprofile gestellt und verschraubt.
Für den Einbau einer Tür in die Trockenbauwand sind UA-Profile zu verwenden. Diese werden rechts und links als Türpfosten in die UW-Profile gesetzt und – nach dem waagerechten Anbringen des Türsturzprofils in optimaler Höhe – mit Winkeln fixiert.
3) Beplankung der Rigipsplatten
Die Metallkonstruktion kann danach auf der ersten Seite mit Gipskartonplatten beplankt werden. Das Verlegen der Platten muss – wie beim Verlegen von Laminat oder Parkett – immer im Versatz erfolgen. Die einzelnen Platten werden fugenversetzt an die Metallprofile geschraubt. Je Quadratmeter werden dafür etwa 15 Schnellschrauben gesetzt. An Boden, Decke und Wand sollte zur Schallentkopplung etwa 10 bis 20 mm Abstand gehalten werden.
Bevor die gegenüberliegende Seite beplankt wird, müssen Stromkabel und Installationsleitungen verlegt werden. Die CW-Profile haben bereits Öffnungen (H-Stanzungen), die einfach aufgebogen werden, um die Elektrokabel einzulegen. Mit einem Kronenbohrer lassen sich Löcher für Steckdosen oder Schalter bohren. Für eine einzelne Steckdose sollte das Loch etwa 68 mm groß sein. Am besten eignen sich Hohlraumdosen für den Trockenbau, da sie sich nach dem Festziehen durch kleine Stege einfach fixieren lassen.
Als Dämmstoff empfiehlt sich Mineralwolle, die es bereits in verschiedenen Größen zu kaufen gibt. Wichtig ist, dass die Stärke der Dämmstoffmatte zu den Profilmaßen passt. Die Matten werden fest in das Ständerwerk gedrückt. Nachdem der Zwischenraum gedämmt wurde, kann die zweite Wandseite mit Gipskartonplatten beplankt werden.
4) Verspachteln von Fugen und Schrauben
Vor dem Verspachteln sollten die Fugen mit einem lösungsmittelfreien Tiefengrund behandelt werden. Wichtig ist, dass die Fugen satt gefüllt und dann scharf von oben nach unten abgezogen werden. Um eine vollkommen plane Oberfläche zu erhalten, sind zwei bis drei Spachtelvorgänge notwendig.
5) Schleifen der Trockenbauwand
Nach dem Trocknen der Spachtelmasse werden Unebenheiten und Grate mit einem Trockenbauschleifer, wie z.B. dem MENZER TBS 225, plan geschliffen. Dafür eignen sich sehr gut Schleifgitter 225 mm mit einer 80er oder 120er Körnung, da diese die Papieroberfläche der Trockenbauwand nicht beschädigen.
6) Grundierung für Tapete oder Farbanstrich
Nach den Schleifarbeiten lassen sich die Gipskartonplatten einfach weiter verarbeiten. Vor dem Tapezieren muss die Oberfläche der Trockenbauwand grundiert werden, da sonst die Tapete an der Kartonage kleben bleibt, falls diese entfernt wird. Wandfarbe zieht auf dem Gipskarton und den verputzen Stellen unterschiedlich ein, deswegen wird auch hier ein lösungsmittelfreier Tiefengrund verwendet, um unschöne Verfärbungen zu vermeiden. Wie Sie den Gipskarton richtig für das Finish behandeln, verraten Ihnen unsere beiden Ratgebern Rigips streichen und Rigips tapezieren.
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